Element: Wasser 🌊
Modalität: Kardinal
Herrscherplanet: Mond
Hauptstern: Altarf
Archetyp: Die Mutter • Der Beschützer • Der Träumer • Der Seelenträger
Farbe: silber • weiß • perlmutt • mondblau
Jahreszeit: Mittsommer / Sommersonnwende
Zeitraum: 22. Juni bis 22. Juli
Kraftpflanze: Brunnenkresse • Keimzumpe • Seerose • Frauenmantel • Holunder •
Begleitstein: Mondstein • Perle • Rosenquarz • Selenit • weißer Labradorit
Tarotkarte: Der Wagen (Selbstdisziplin, Zusammenhalt, Defensive)
Pflanzenbild: Wasserpflanze • runde Blätter • schützender Blütenkelch
„Ich fühle“ – haucht die Nacht, durchtränkt von Mondlicht, geheimnisvoll und weich. Der Krebs ist das Zeichen des Inneren: des Erinnerns, der Intuition und der Bindung. Wenn draußen die Sonne am höchsten steht, zieht sich das Leben nach innen zurück – in schattige Höhlen, stille Seen und in das Nest.
Der Krebs folgt dem beweglichen, neugierigen Zwilling. Nun wird es stiller. Was vorher in der Luft lag, will nun aufgenommen, verinnerlicht und verdaut werden. Es ist Zeit für das Gefühl, für die Geborgenheit und um Wurzeln schlagen. Der Krebs erschafft Räume, in denen die Seele sich ausbreiten darf.
Als erstes Wasserzeichen trägt er die Ur-Erfahrung des Lebens in sich: geboren zu werden, beschützt zu werden – und irgendwann selbst zu schützen. Seine Antennen sind fein, sein Inneres sehr weich – doch oft von einem Panzer umgeben, der seine Verletzlichkeit verdeckt. Nicht aus Härte, sondern aus Notwendigkeit.
Der Mond als sein Herrscherplanet macht ihn launisch, empfänglich – aber auch tief verbunden mit der Intuition, Rhythmen, Träumen und inneren Bildern. Krebse spüren, bevor sie denken. Sie erinnern sich an Dinge, die andere längst vergessen haben. Ihre Welt ist die der Gefühle, Ahnungen und ungesagten Worte. Wie auch der Stier liebt der Krebs Dinge die sich angenehm anfühlen und Körperlichkeit, aber er lässt sich auch schnell emotional berühren, sei es von Märchen, Liebesgeschichten oder den Sorgen seiner Mitmenschen.
Manche Krebse wirken scheu oder zurückgezogen, doch in ihnen tobt ein Meer. Sie tragen tiefe Sehnsüchte in sich, nach Nähe, nach Zugehörigkeit und nach Zuhause. Wo sie lieben, tun sie das ganz. Doch wer sie verletzt, muss lange draußen bleiben. Ihr Vertrauen ist zart – und ihre Loyalität gewaltig.
Ihr Zuhause ist oft eine Welt für sich: weich, liebevoll gestaltet, mit Erinnerungsstücken, angenehmen Stoffen und Lichtspielen. Sie sammeln – nicht nur Dinge, sondern auch Momente, Emotionen und Geschichten. Der Krebs baut keine Häuser, er baut Nester. Und in diesen Nestern gedeihen Menschen.
Ihr Erscheinungsbild ist oft gekennzeichnet durch weiche Haut oder Hände, einen etwas kräftigeren oder rundlicheren Körperbau und viele von ihnen spüren Dinge die anderen unsichtbar sind.
Man findet Krebse in Pflegeberufen oder als Ärzte, Therapeuten, Hebammen oder Krankenschwestern. Manche sind Lehrer, andere Erzieher, Kellner, Masseur, Künstler oder Kindergärtner. Eigentlich überall dort, wo Schutz, Fürsorge, Intuition oder Erinnerung gefragt ist. Doch auch in der Wirtschaft oder Politik sind sie nicht selten: Denn wer mit Gefühl führt, kann Menschen tief bewegen.
In der griechischen Mythologie taucht der Krebs in der Geschichte von Herakles auf, als dieser gegen die neunköpfige Hydra kämpft. Hera, die eifersüchtige und mütterliche Göttin der Ehe, die vielleicht selbst ein Krebs gewesen wäre, will Herakles’ Sieg verhindern und sendet einen Krebs, um ihn zu stören. Der kleine Krebs greift mutig an – doch Herakles zertritt ihn. Als Dank für seinen Einsatz erhebt Hera ihn an den Himmel. So wird aus dem scheinbar unbedeutenden Tier ein ewiger Stern am Firmament.
Der Krebs steht damit symbolisch für stille Loyalität, mutige Selbsthingabe und das Prinzip: „Ich beschütze, was mir heilig ist – auch wenn ich daran zugrunde gehe.“ Es ist der Archetyp der stillen Kraft, der Tiefe hinter der Weichheit – der Verbundene, nicht der Vordergründige.
Im Krebs leben Ursprung und Rückbindung: an die Mutter, an die Ahnen, an das seelische Erbe. Er trägt Erinnerungen durch Zeit und Raum und kennt die Magie des Verzeihens ebenso wie die Gefahr des Festhaltens. Denn wer nicht loslässt, der bleibt in alten Geschichten gefangen.
Krebs-Pflanzen nähren, beruhigen und schützen. Sie wirken auf das emotionale System – auf Bauch, Magen, Brust, Schleimhäute und Schlaf. Die Keimzumpe, auch Brutblatt genannt, welche auf ihrem fleischig-nährenden Blattrand hunderte von kleinen Pflänzchen heranzieht, ist als mütterliche Pflanze die Entsprechung des Krebses in der Pflanzenwelt. Sie gilt als pflanzliches Valium, leert loslassen und hilft gegen Schlafstörungen und Verkopftheit. Frauenmantel macht sanftmütig und umhüllt zart, was gehalten werden will – besonders in Zeiten des Übergangs. Brunnenkresse hat eine positive Wirkung auf Magen und Schleimhäute und enthält zudem wertvolle Vitalstoffe.
Die Seerose – tief im Wasser verwurzelt, mit leuchtender Blüte – ist wie ein Spiegel seines Wesens: sensibel, ätherisch und wunderschön.
Der Holunder schließlich blüht im Juni/Juli zur Geburtszeit des Krebses. Sowohl seine Blüten als auch seine Früchte sind heilkräftig, beispielsweise gegen Erkältung, Atemwegserkranungen und Grippe.
Mondstein ist der Seelenstein des Krebses – er verstärkt die Intuition, regt Träume an und bringt emotionale Zyklen ins Gleichgewicht. Die Perle steht für innere Reinheit, Weiblichkeit und Verbundenheit mit dem Meer – sie schützt vor seelischer Verletzlichkeit und stärkt das Urvertrauen. Rosenquarz schenkt Sanftmut und fördert die Selbstliebe – eine wichtige Qualität für Krebse, die oft mehr geben als nehmen. Selenit, auch als Sandrose bekannt, hilft bei der Abgrenzung, bringt Licht in emotionale Dunkelheit, klärt Räume, Auren und löst Blockaden und beruhigt überreizte Gemüter. Weißer Labradorit schießlich verbessert die Empfindungsfähigkeit, Beobachtungsgabe und Traumerinnerung. Er reguliert den weiblichen Hormonzyklus und lindert Menstruationsbeschwerden.
In der Liebe ist der Krebs tief, treu und empfindsam. Er braucht Sicherheit, Nähe und seelische Verbindung – keine flüchtigen Abenteuer, sondern ein vertrautes Nest. Wer sein Herz berührt, der findet eine Quelle großer Zärtlichkeit.
Krebse lieben fürsorglich, manchmal klammernd, immer mit Hingabe. Sie erinnern sich an jedes Wort, jede Geste, jede Berührung – und erwarten oft unbewusst, dass auch andere so feinfühlig sind. Verletzungen treffen sie tief, auch wenn sie diese hinter einem Panzer aus Rückzug verbergen.
Für den Krebs ist Liebe ein Zuhause. In Beziehungen sucht er Verlässlichkeit, emotionale Wärme und einen Menschen, dem er sich vollständig zeigen kann. Doch wehe dem, der seine Treue missbraucht – der Krebs vergisst nichts.
Ein verletzter Krebs lässt nichts und niemanden mehr an sich heran, schweigt und schmollt manchmal wochenlang und wer dann noch mal einen Zugang finden möchte hat es schwer. Jemand der vorher die Welt bedeutet hat erscheint wie "gestorben" und es erfordert viel Geduld und Zeit um das Vertrauen wieder herzustellen, jedoch bleibt, da sie ja nichts vergessen häufig ein "Knacks" zurück.
Gut passen zu ihm Erdzeichen, die Stabilität und Verlässlichkeit bieten. Auch andere Wasserzeichen teilen seine Tiefe und Empfindsamkeit. Schwieriger wird es mit sehr luftigen oder feurigen Partnern – sie wirken dem Krebs oft zu unstet, zu oberflächlich und zu wenig gebunden. Und insbesondere Feuerzeichen treten in ihrer manchmal gedankenlosen Leidenschaft oder Streitlust so schnell in Fettnäpfchen, dass sie den Krebs nie wieder zu Gesicht bekommen.
In der Beziehung darf der Krebs lernen, sich nicht nur über Fürsorge zu definieren, sondern auch für sich selbst einzustehen. Liebe darf fließen – aber sie darf auch Raum lassen.
Im Licht ist der Krebs fürsorglich, empathisch und seelenvoll. Er schenkt Geborgenheit, nährt Gemeinschaften und gibt Menschen das Gefühl, gesehen und gehalten zu werden. Er ist das sanfte Wasser, das Stein formt und die mütterliche Energie, die alle versogrt und Gruppen zusammenhält.
Im Schatten kann der Krebs überempfindlich, nachtragend oder klammernd werden. Statt zu fließen, zieht er sich zurück – in Schweigen, in Groll und in alte Geschichten. Seine Loyalität schlägt dann in Besitzdenken um und seine Fürsorge in Kontrolle.
Krebse dürfen lernen, dass sie nicht für alle verantwortlich sind – und dass es heilsam ist, loszulassen, wenn etwas nicht mehr nährt.
Ihre größte Stärke liegt im Mitgefühl. Doch nur wer sich selbst schützt, kann auch für andere ein sicherer Ort sein. Der Weg zur Reife führt für ihn über die Balance von Nähe und Autonomie.
Wenn ein Haus mit dem Zeichen Krebs ♋ beginnt oder stark darin betont ist, bringt es Gefühlstiefe, Fürsorge und ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit in dieses Lebensfeld. Hier agiert man intuitiv, emotional – und manchmal auch etwas zurückgezogen.
Der Krebs zeigt, wo du beschützt, fühlst, heilst – und wo emotionale Tiefe deinen Weg prägt. Hier findest du Geborgenheit oder suchst sie.