Element: Luft 🌬️
Modalität: Kardinal
Herrscherplanet: Venus
Hauptstern: Zubeneschamali
Archetyp: Die Diplomatin • Die Liebende • Die Künstlerin • Die Richterin
Farbe: Rosé • Smaragdgrün • Silber • Elfenbein
Jahreszeit: Frühherbst / Herbsttagundnachtgleiche
Zeitraum: 24. September bis 23. Oktober
Kraftpflanze: Rose • Tuberose • Birke • Weidenröschen • Zitronenmelisse
Begleitstein: Smaragd • Jade • Peridot • Lapislazuli • Malachit
Tarotkarte: Die Gerechtigkeit (Gleichgewicht, Harmonie, Objektivität)
Pflanzenbild: harmonisch • ästhetisch • zart duftend
„Ich verbinde“ – säuseln die sich im sanften Abendwind wiegenden Hopfenranken, wenn um die Tagundnachtgleiche Licht und Dunkel im Gleichgewicht stehen und alles in ein wunderschönes goldenes Abendlicht getaucht zu sein scheint. Die Waage ist das Zeichen der Balance, der Schönheit und der Begegnung. Nach der fleißigen und ordnenden Jungfrau strebt die Waage nach Verbindung, nach Harmonie zwischen Ich und Du, zwischen innen und außen, zwischen Herz und Verstand.
Die Waage ist ein kardinales Luftzeichen, welches im Geiste reflektiert und vermittelnd auf sein Gegenüber zugeht. Sie begegnet der Welt über den Spiegel des Gegenübers. Beziehung ist ihr Zentrum, sei es partnerschaftlich, gesellschaftlich oder ästhetisch. Ihre größte Gabe ist die Ausgewogenheit: Sie kann beide Seiten sehen, abwägen, vermitteln – und Frieden stiften, wo zuvor Gegensätze tobten.
Waage-Geborene gelten als höflich, kultiviert, charmant und freundlich. Doch hinter der Eleganz liegt ein tiefer innerer Anspruch: Sie wollen das Richtige tun, das Schöne schaffen, das Verbindende stärken. Ihre Diplomatie ist kein bloßes taktieren – sondern ein echtes Ringen um Gleichklang, Gerechtigkeit und Verbindung. Sie lieben das gesellschaftliche Parkett wo man sehen kann und gesehen wird. Gerne auch in Verbindung mit Kunst und Kultur, Theaterbesuchen oder schön gestalteten Gärten.
Durch ihren Herrscherplanet, die Venus, haben sie haben ein ausgeprägtes Gespür für Ästhetik, Form und Wirkung. Ob im Gespräch, in Kleidung, in Räumen oder in Gesten – sie streben nach Stil, Feinheit und Harmonie. Viele Waagen fühlen sich zur Kunst, zum Design, zur Musik oder zum Tanz hingezogen. Schönheit ist für sie kein Luxus, sondern Nahrung für die Seele.
Doch das Streben nach Harmonie kann auch zur Schwäche werden: Aus Angst vor Konflikt vermeiden sie klare Positionen oder passen sich zu sehr an. Entscheidungen oder sich festzulegen fallen ihr schwer, vor allem wenn sie den inneren Frieden oder das äußere Gleichgewicht gefährden könnten. Nicht selten verlieren sie sich im „Für und Wider“ – oder machen sich abhängig vom Urteil anderer. Sie überlegt z.B. ausgesprochen lange was man anzieht, weil sie auf Wirkung und Ästhetik viel Wert legt. Auch bei einem romantischen Essen auswärts gehört sie zu den Vertretern, die lange die Speisekarte studieren und oft jemand anders entscheiden lassen, weil am Ende alle auf sie warten müssten, oder eben dann das nehmen, was alle nehmen, nur um die Harmonie zu wahren.
Im Alltag treten sie meist freundlich, gepflegt und kultiviert auf. Ihr Zuhause ist stilvoll, licht und oft mit Liebe für Formen, Farben und hochwertige Details eingerichtet. Sie legen Wert auf eine harmonische Atmosphäre, auf Schönheit, auf freundliche Worte und weiche Übergänge. Schrilles oder grobes meidet die Waage instinktiv.
In ihrer Erscheinung wirken sie oft fein, symmetrisch, elegant – mit harmonischen Gesichtszügen, weichen Bewegungen und einer ruhigen Stimme. Viele tragen ihre Kleidung mit müheloser Anmut – unaufdringlich, aber stilvoll. Ihr Auftreten hat etwas Luftiges, Leichtes – oft auch Unnahbares.
Ihre Berufung liegt überall dort, wo Vermittlung, Schönheit, Gerechtigkeit oder Beziehung gefragt sind: als Künstler, Designer, Berater, Jurist, Therapeut, Moderator, Architekt oder in sozialen und zwischenmenschlichen Berufen. Sie glänzen, wenn sie in Beziehung wirken dürfen und etwas in Balance bringen.
Die Waage ist das einzige Sternzeichen, das kein lebendiges Wesen darstellt – sondern ein Symbol: die Waagschale. Sie steht für Gerechtigkeit, Ausgleich, Objektivität. Ursprünglich gehörte das Sternbild zur Jungfrau – doch mit dem Aufkommen des Rechtsdenkens wurde es verselbstständigt, als Symbol für das menschliche Streben nach Gleichgewicht.
Im Mythos erscheint die Waage in der Hand von Themis, der göttlichen Bewahrerin von Sitte, Ordnung und des Rechts. Mit verbundenen Augen steht sie für Unparteilichkeit. Ihre Tochter Astraea oder Dike wohnte einst unter den Menschen. Als das goldene Zeitalter endete zog sie sich erst in die Berge zurück und kam nur noch selten. Mit Beginn des kriegerischen ehernen Zeitalters verließ sie als letzte Unsterbliche ganz die Erde – Symbol für das verlorene Ideal von Gerechtigkeit und Frieden.
Auch Harmonia, Tochter von Kriegsgott Ares und Liebesgöttin Aphrodite, verkörpert das Waageprinzip: die Verbindung gegensätzlicher Kräfte zu einer höheren Einheit. Ihre mythische Halskette schenkte zwar Schönheit – doch oft zu hohem Preis. Die Waage lehrt uns, dass wahre Harmonie nicht im glatten Schein liegt, sondern im Ausgleich von Spannungen.
Die Waage ist damit das Zeichen des inneren Richters: Sie wägt, vermittelt und bringt Gegensätze ins Gespräch – nicht um zu dominieren, sondern um zu verbinden. Ihre Kraft liegt in der Mitte.
Die Pflanzen der Waage wirken ausgleichend, stimmungsaufhellend, und machen schön. Sie bringen innere Harmonie und fördern emotionale Ausgewogenheit. Die Rose steht für Herzöffnung, Selbstliebe und Sanftmut – sie schützt vor emotionaler Überreizung, pflegt die Haut und macht alles schön. Tuberose wirkt sinnlich, entspannend und bringt die weibliche Intuition in den Fluss. Die Birke ist ein Symbolbaum der Leichtigkeit, Beweglichkeit und Erneuerung – sie wirkt reinigend, verjüngend, repariert geschädigte Haut und entsäuert über die Nieren. Weidenröschen regeneriert auf sanfte Weise. Es stärkt das Bindegewebe, hilft der Prostata oder bei Reizblase und dabei loszulassen, besonders bei seelischen Altlasten. Zitronenmelisse beruhigt das aufgewühlte Nervensystem, lindert Krämpfe und harmonisiert Stimmungsschwankungen. Sie stärkt Herz und Kreislauf. Dadurch ist sie besonders hilfreich bei innerem Stress oder bei Beziehungsbelastung.
Smaragd bringt Herzensweisheit, Frieden und Gerechtigkeit – er macht anziehend und hilft, sich selbst und andere liebevoll anzunehmen. Jade beruhigt, schützt vor emotionalen Extremen und unterstützt die Entscheidungsfähigkeit. Sie gleicht den Stoffwechsel aus und ist ein klassischer Waage-Stein für innere Balance und ein gereiftes Urteil.
Peridot, auch bekannt als Olivin löst Schuldgefühle, Neid, Selbstzweifel und Fremdbestimmung auf und bringt dadurch mehr Lebensfreude und Unabhängigkeit. Lapislazuli fördert den Selbstausdruck, Ehrlichkeit und die Entscheidungskraft. Er stärkt die Kommunikation und hilft dabei Konflikte fair und mutig anzusprechen. Malachit lindert Krämpfe, Wehen und bringt unbewusste Spannungen ans Licht. Er hilft dabei Gefühle zu zeigen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und gibt Trost bei Liebeskummer. Er löst dadurch alte Beziehungsmuster und fördert emotionale Transformation. Er ist ein kraftvoller Helfer, wenn Harmonie aufrichtig gelebt werden soll.
Die Waage lebt für die Verbindung – doch sie liebt nicht blind, sondern sucht ein echtes Gegenüber und harmonische Resonanz. In der Liebe strebt sie nach Ausgleich, Ästhetik und emotionaler Gerechtigkeit. Beziehungen sind für sie kein bloßes Gefühl, sondern ein Kunstwerk, das gepflegt, abgestimmt und ausbalanciert sein will.
Sie liebt mit Charme, Taktgefühl und Sinn für Schönheit. Oft zeigt sich ihre Zuneigung durch kleine Gesten, aufmerksame Details oder durch das Gestalten gemeinsamer Momente. Sie ist loyal – solange der gegenseitige Respekt und das innere Gleichgewicht gewahrt bleiben.
Wenn dies nicht gegeben ist kann sie konfliktscheu, unentschlossen oder oberflächlich wirken. Sie neigt dazu, sich selbst zurückzunehmen, um die Harmonie - zumindest nach außen hin - zu wahren, auch wenn sie darunter leidet. Doch in ihrer Reife lernt sie, dass wahre Verbindung Klarheit braucht – und die Kraft, auch durch Disharmonie hindurchzugehen.
Ideal ergänzt wird sie durch andere Luftzeichen, die ihren Sinn für Austausch teilen. Auch Feuerzeichen können sie mit ihrer Wärme und Lebenskraft bereichern, wenn sie nicht wie z.B. manche Widder zu streitlustig auftreten. Mit Wasserzeichen kann eine tiefe Verbindung entstehen, solange emotionale Klarheit herrscht, denn beide lieben die Harmonie. Allerdings ist die geistreiche Waage oft zu sehr fixiert auf Schein und Sein und das außen, die Wasserzeichen dagegen auf die Tiefe im Inneren. Erdzeichen wiederum können Halt geben – wirken für die luftige Waage aber manchmal zu nüchtern oder schwer und haben für ihren Sinn für geistigen Zeitvertreib und Schönheit, da sie eher das bodenständige und nützliche sehen, nicht immer so viel übrig.
Im Licht ist die Waage diplomatisch, charmant, elegant und gerecht. Sie schafft Schönheit, vermittelt in Konflikten und bringt Menschen zusammen. Sie sieht das Beste in allen und bemüht sich um ein friedliches Miteinander – aufrichtig und mit hoher moralischer Integrität.
Im Schatten verliert sie sich im Streben nach Harmonie. Sie kann konfliktscheu, entscheidungsunfähig oder unehrlich mit sich selbst sein. Manchmal wählt sie den Schein statt der Tiefe – oder opfert sich in nicht mehr funktionalen Beziehungen auf, aus Angst vor Ablehnung, Alleinsein oder Disharmonie.
Ihre Lernaufgabe ist, den Mut zur authentischen Beziehung zu entwickeln: nicht um jeden Preis zu gefallen, sondern sich selbst treu zu bleiben – auch wenn das bedeutet, dass nicht alles glatt läuft. Reife Waagen wissen: wahre Schönheit lebt von Tiefe, Echtheit und dem Gleichgewicht zwischen Nähe und Freiheit.
Wenn ein Haus mit dem Zeichen Waage ♎ beginnt oder stark betont ist, bringt es den Wunsch nach Harmonie, Schönheit, Ausgleich und Verbindung in diesen Lebensbereich. Die Waage strebt nach Balance – oft auch durch den Spiegel des Gegenübers.
Die Waage zeigt, wo du Ausgleich suchst – und wo du durch Verbindung, Schönheit und Diplomatie wirkst.