Prinzip: Auslöser • Transformation • Entgrenzung • Initiation
Symbol: Kreis mit einem P
Element: Feuer 🔥
Archetypen: Der Grenzgänger • Der Alchemist • Der Katalysator
Körperliche Zuordnung: Entgiftung, Blut, Leber, Krisenpunkte, kollektive Themen
Pholus ist in der griechischen Mythologie – wie Chiron – ein Zentaur. Er lebte zurückgezogen in einer Höhle, war weise, friedlich und wurde von den Göttern mit einer heiligen Amphore Wein betraut. Als Herakles zu Besuch kam, öffnete Pholus nach dessen Hartnäckigkeit und gegen seine Warnung schlussendlich den Wein – woraufhin andere Zentauren außer sich gerieten. In der folgenden Auseinandersetzung starb Pholus durch einen unglücklichen Unfall – nicht durch Feindeshand, sondern durch einen von Herakles vergifteten Pfeil, den er aus dem Körper eines toten Zentauren zog und der ihm dann auf den Fuß fiel. Herakles begrub ihn am Fuße eines Gebirges.
Pholus steht damit für eine kleine Handlung, die große, oft unkontrollierbare Prozesse auslöst. Er wirkt wie ein Katalysator – plötzlich, intensiv, oft schicksalhaft. In der Astrologie zeigt er Themen, bei denen durch scheinbar kleine Auslöser tiefgreifende Transformationen in Gang kommen.
Er ist der Hüter der Schwelle – ein Vermittler zwischen bewusster Entscheidung und unbewusster Kettenreaktion. Pholus bringt ans Licht, was im Verborgenen gärte – und verlangt eine reife Auseinandersetzung mit Verantwortung, Auslösung und Heilung.
Pflanzen, die mit Pholus in Verbindung stehen, wirken stark auf Umbrüche und Schwellenprozesse. Oft handelt es sich um explodierende, giftige schnell brennbare, psychoaktive oder „auslösende“ Kräuter.
Pholus-Steine wirken oft auf tiefere seelische Schichten, Schattenintegration, Grenzerweiterung, Beweglichkeit und Aktivität. Sie helfen beim Loslassen alter Muster, beim Navigieren durch Krisen oder beim Aktivieren von tieferliegenden Erkenntnissen.
Pholus im Gleichgewicht:
Ein gesunder Pholus zeigt sich in klarer Intuition, seelischer Wandlungsbereitschaft und der Fähigkeit, aus Krisen Kraft zu schöpfen. Menschen mit starkem Pholus sind oft Impulsgeber, Transformationsbegleiter – oder lösen in anderen unbewusst Prozesse aus.
Pholus im Ungleichgewicht:
Ein blockierter Pholus kann sich in Angst vor Kontrollverlust, plötzlichen Krisen oder unbewältigter Schuld zeigen. Die Person erlebt sich als „Auslöser“ von Chaos – oder zieht solche Prozesse magisch an. Es kann zu Überreaktionen, Eskalationen oder unbewussten Grenzüberschreitungen kommen.
Heilungspotential:
Arbeit mit inneren Schwellen (z. B. Übergangsrituale, Detox, Familienaufstellungen), bewusste Verantwortung für die eigene Wirkung, schamanische Praxis, Schattenarbeit oder Seelenbegleitung können helfen, Pholus in Weisheit zu verwandeln. Das Annehmen der Rolle als „Katalysator“ – ohne Drama – ist heilsam.
Pholus steht im Horoskop für plötzliche Kettenreaktionen, magische Öffnungen und Übergangsrituale. Seine Stellung im Tierkreiszeichen und Haus zeigt, wo Transformation ausgelöst wird – manchmal durch kleine Impulse mit großer Wirkung. Er begleitet uns durch Schwellen, Öffnungen, Ahnenthemen – und erinnert uns daran, dass Veränderung selten linear geschieht.
Pholus wirkt wie ein Katalysator: oft sind es kleine Tropfen, die eine Welle auslösen. Seine Position im Horoskop offenbart, wo unser Leben eine Tür öffnen kann – zu Erkenntnis, Wahrheit, Initiation oder unerwarteter Transformation.